George Saiko

George Saiko, geboren am 5.2.1892 in Seestadtl, Nordböhmen, als Sohn wohlhabender Eltern; Besuch des humanistischen Gymnasiums in Komotau, Böhmen; 1912 bis 1927 Studium der Psychologie, Philosophie, Archäologie und Kunstgeschichte an der Universität Wien; dazwischen Schauspieler (mit Ida Orloff in St. Petersburg), einige Wochen lang „Einjährig-Freiwilliger“ in der k.u.k. Armee und zeitweilig Tätigkeit im Kriegsarchiv; nach dem ersten Weltkrieg längere Auslandsaufenthalte, Betätigung als Filmregisseur und Übersetzer aus dem Russischen; Dr. phil. mit einer Dissertation über den frühbarocken Palastbau in Wien. Führte danach das Leben eines finanziell abgesicherten Privatgelehrten, unternahm ausgedehnte Reisen (vor allem nach Italien, England und Frankreich), war zeitweise als Kunsthistoriker und Privatlehrer in Wien tätig und veröffentlichte kunsthistorische Beiträge in englischen Fachzeitschriften. 1938 Emigrationspläne; 1939 Schreibverbot und Dienstverpflichtung als Angestellter der Graphiksammlung Albertina, Wien; während des Krieges als Bergungsleiter verantwortlich für die erfolgreiche Auslagerung und Sicherung der Kunstschätze; 1945 für kurze Zeit provisorischer Leiter der Albertina, aus deren Diensten er 1950 nach Konflikten mit den Behörden schied; lebte danach als freier Schriftsteller in Wien und starb am 23.12.1962 in Rekawinkel, Niederösterreich.

*  5. Februar 1892

†  23. Dezember 1962

von Hans Wolfschütz

Essay

Als George Saiko 1962 starb, war er weitgehend unbekannt, und auch heute gilt er selbst in seiner österreichischen ...